Unternehmensnachfolge ist kein einfaches Unterfangen, insbesondere die eigene! Es ist fachlich ein komplexes Thema, das handwerklich sauber ausgeführt werden muss. Zudem ist die eigene Nachfolge ein sehr emotionales Thema. 

Hier sind die häufigsten Hindernisse auf dem Weg zum Erfolg bei der Nachfolgeregelung im Mittelstand: 

1. Nachfolge-Entscheidung wird hinausgezögert

Die Nachfolgeplanung birgt ein großes Konfliktpotenzial innerhalb der Unternehmerfamilie und mit den engsten Mitarbeitern. Konflikte werden oft hinausgezögert. Über Jahre nicht ausgesprochene Erwartungen und Hoffnungen verhindern die Ausarbeitung klarer Ausstiegsvisionen. Die Lebensplanung der eigenen Kinder, die Erwartungen der Mitarbeiter und die eigenen Zukunftserwartungen machen aus der Unternehmensnachfolge ein sehr emotionales Thema. Der Faktor Zeit bringt keine Lösung, sondern verhärtet die Fronten.

Eine frühzeitige Thematisierung innerhalb der Unternehmerfamilie und eine aktive Begleitung durch eine neutrale Beratung kann festgefahrene Situationen lösen und gemeinsam getragene Nachfolgelösungen herbeiführen.

2. Mangelnde Übersicht der möglichen Nachfolgeoptionen

Eine Ausarbeitung klarer Ausstiegsvisionen setzt voraus, dass sich der Unternehmer seiner konkreten Nachfolgeoptionen bewusst ist:

• Unternehmenswert: die offensichtliche Frage nach „um welche Werte geht es hier?“ sollte im Vorfeld durch Experten beantwortet werden.
• Formen der Nachfolge: von der Übergabe innerhalb der Familie, an Mitarbeiter oder Manager (MBO / MBI), bis hin zum Verkauf an Mitbewerber oder Finanzinvestoren – die Liste ist lang. Wichtig ist zu verstehen, welche Optionen für Ihr Familienunternehmen in Frage kommen und was diese konkret für Sie bedeuten.
• Finanzierung der Nachfolge: einige Nachfolgeoptionen benötigen Finanzmittel. So kann ein Ausgleich an die Geschwister oder eine zufriedenstellende Versorgung der scheidenden Generation eine entscheidende Rolle bei der Nachfolge in der Familie spielen. Auch die Übernahmen durch Mitarbeiter oder Manager (MBI / MBO) muss finanziert werden, um eine Kaufpreiszahlung zu ermöglichen. Speziell für Unternehmensnachfolgen bietet der Markt eine Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten an.

Bei allen 3 Themenbereichen ist ein neutraler, ergebnisoffener Expertenrat wichtig.

3. Keine Erfahrungen mit Unternehmensbewertung und Nachfolgeprozess

Als Unternehmer kennen Sie Ihr Geschäft und Ihren Markt in-und-auswendig. Ein Unternehmensverkauf ist jedoch was Anderes: Sie verkaufen Ihr Unternehmen nur einmal!

Der Prozess beginnt bei der Bestimmung des Unternehmenswertes, professioneller und diskreter Suche nach den optimalen Käufern, Durchführung der Due Dilligence, der Kaufvertragsverhandlungen bis hin zu Unternehmensübergabe.

Der Rat an dieser Stelle ist: Verkaufen Sie Ihr Unternehmen nicht unter Wert! Setzen Sie sich nicht unnötigen Haftungsrisiken nach dem Verkauf aus! Lassen Sie sich von Experten begleiten.

4. Kein Nachfolger oder Käufer vorhanden

Dieser häufige Hinderungsgrund einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge ist meist die Konsequenz von Zeitdruck und einer mangelnden Vorbereitung.

Für jedes Unternehmen ist bei guter Planung ein Käufer oder ein Nachfolger identifizierbar und somit eine erfolgreiche Nachfolge durchführbar.

5. Angst vor dem Tätigkeits- und Statusverlust als Unternehmer

Nach dem Verkauf geht das Leben weiter! Ängste vor dem Tätigkeits- und Statusverlust als Unternehmer sind häufige Hinauszögerungsgründe. Dies muss nicht sein, es gibt mannigfaltige Möglichkeiten für ein weiteres professionelles Engagement auf einem entsprechenden Niveau. Die Bandbreite geht von der Rückbeteiligung in Ihrem „alten“ Unternehmen bis zu Beirats- und Mentoring-Mandaten in anderen Unternehmen. Experten können Ihnen konkrete und individuelle Perspektiven aufzeigen.

Um eine erfolgreiche Nachfolge zu gewährleisten, sollten der Prozess durch professionelle Beratung unterstützt werden. Dies gilt gleichermaßen für die Entscheidungsfindung, Finanzierung oder Durchführung des Verkaufsprozesses.