4 Fragen zur Nachfolge mittels MBI
von Dr. Michal Dallos, MBA
MBI

Der Begriff Management Buy-In (‚MBI‘) bezeichnet die Übernahmen eines Unternehmens durch einen oder mehrere externe Manager. Neben dem Eigentum übernimmt der externe Manager auch die operative Leitung im Unternehmen. Im Vergleich dazu übernimmt bei einem Management Buy-Out das eigene Management die Inhaberschaft und die Unternehmensführung.

Für den Fall, dass es keine Nachfolger aus dem Familienkreis, und auch nicht aus den Reihen der eigenen Mitarbeiter gibt, eignet sich MBI hervorragend als Nachfolgeinstrument. Die Motivation der externen Manager für eine MBI-Beteiligung besteht im Wunsch nach einer unternehmerischen Tätigkeit in einem eigenen Unternehmen. Für Sie als Eigentümer eines mittelständischen Unternehmens stellen sich dabei folgende Fragen:

Wie finde ich geeignete MBI-Nachfolger für mein Unternehmen?

Umfragen unter Managern habe ein sehr großes Interesse an einer unternehmerischen Tätigkeit in einem eigenen Unternehmen ergeben. Die gute Nachricht für Sie: Bei einem entsprechend attraktiven Ziel-Unternehmen werden Sie, als Eigentümer zwischen MBI-Kandidaten wählen können.

Dessen ungeachtet bleibt die Suche nach einem „guten“ MBI-Nachfolger eine Herausforderung, bei der Sie die Unterstützung von spezialisierten Beratern in Anspruch nehmen sollten. Diese verfügen über entsprechende Netzwerke, evtl. eigene Datenbanken und können auch eine systematische Suche für Sie individuell durchführen.

Wie kann ein MBI-Nachfolger den Kaufpreis für mein Unternehmen zahlen?

Muss ich ewig auf mein Geld warten? Die gute Nachricht: nein, sie müssen sich nicht auf lange und unsichere Ratenzahlungen einstellen. Auch dann nicht, wenn der MBI-Nachfolger über kein großes Vermögen verfügt.

In der Praxis ermöglichen Banken und/oder auf MBI spezialisierte Finanzinvestoren, kombiniert mit der Nutzung diverser Fördermöglichkeiten, eine Kaufpreiszahlung zeitgleich mit dem  Erwerb des Unternehmens. Bei Einbindung eines Finanzinvestors wäre es nicht ungewöhnlich, wenn das Eigenengagement des MBI-Nachfolgers  etwa bei dem Doppelten seines Jahreseinkommens liegen würde.

Diese Vorgehensweise gewährleistet, dass der Verkäufer den Kaufpreis erhält und der MBI-Nachfolger sich diesen leisten kann. Das reibungslose Zusammenspiel zwischen Banken, Förderstellen und Finanzinvestoren auf der einen Seite und dem MBI-Nachfolger und dem Unternehmensinhaber auf der anderen Seite ist natürlich ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche MBI-Nachfolge. Auch hier können M&A-Berater den Beteiligten viel Lehrgeld sparen.

Muss der MBI-Nachfolger aus der Branche kommen?

Nicht zwingend, aber man muss natürlich diese Frage unternehmensspezifisch betrachten.

Die Vorteile eines MBI-Nachfolgers aus der Branche ist naheliegend: Branchenkenntnisse, Netzwerke und Vertriebskanäle um nur einige zu nennen. Mit dem gleichen „Stallgeruch“ weiß man eben „worauf es ankommt“.

Branchenfremde MBI-Nachfolger können hingegen einen „frischen Wind“ und neue Perspektiven ins Unternehmen einbringen. So können z.B. lange vernachlässigte Themen wie Digitalisierung, Internationalisierung und neue Kundensegmente ganz anders in Angriff genommen werden.

Ist MBI-Nachfolge auch in Sondersituationen möglich?

MBI-Nachfolge bei kriselnden Unternehmen, d.h. in Sondersituationen hat insbesondere die Anfänge der MBI-Lösungen geprägt. Die ersten Übernahmen der Unternehmen durch externe Manager folgten der Grundidee, dass ein MBI-Nachfolger das Unternehmen besser führen wird, als das aktuelle Management. Sonst wäre das Unternehmen ja nicht in Schwierigkeiten.

In solchen Fällen  bringen die MBI-Nachfolger ihre Unternehmenssanierungs-Expertise ein und setzen auf ein starkes Wachstum nach der Krisenbewältigung. Eine Nachfolge im Wege des MBI ist also auch in Krisensituationen möglich!

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